Lästige Plage: So kannst du Algen im Aquarium bekämpfen
Algen sind wohl etwas, was schon jeder Aquarianer einmal erlebt hat. Grüne Beläge auf Dekorationsgegenständen, den Scheiben oder dem Filter haben sich gebildet. Manchmal sogar lange Fäden an Pflanzenblättern oder schleimige Beläge auf dem Boden. Meistens sind Algen dabei absolut unerwünscht. Sobald sie einmal vorhanden sind, geht die Verbreitung im kompletten Aquarium oft schnell. Der optische Eindruck des Beckens leidet darunter massiv. Den Bewohnern machen sie in aller Regel aber nichts aus. Alle diese Algen haben natürlich eine Ursache, die man kennen muss. Wir möchten in diesem Beitrag etwas darüber aufklären, welche Algenarten und Ursachen für Algenbildung es gibt und wie man sie bekämpfen bzw. ihnen vorbeugen kann.
Wie entstehen Algen im Aquarium?
In der Regel entstehen Algen immer dort, wo natürliche Lücken für sie entstehen. Das kann beispielsweise ein Nährstoffüberschuss oder Nährstoffungleichgewicht im Becken sein. Aber auch zu viel Tageslicht, zu hoher Fischbesatz oder falsche Pflege kann sie begünstigen. Manchmal können sie auch ein Vorbote einer Störung im Gleichgewicht sein, das sich in naher Zukunft einstellen könnte. Die Entwicklung von Algen ist also nicht nur aus optischen Gründen unschön. Der wahre Grund, um eine Algenbildung im Aquarium zu beobachten und zu bekämpfen ist, das Ungleichgewicht bzw. die Störung im System zu beheben. Um die Algenplage nicht weiter fortschreiten zu lassen, sollte man direkt mit der Algenbekämpfung starten. Gleichzeitig muss natürlich die Ursache für die Algenentwicklung gefunden werden. Vorbeugend solltest du deine Scheiben immer sauber halten. Saubere und glatte Scheiben verzögern die Ansiedlung von Algen. Auch Algenfresser im Aquarium (siehe dazu unten) können sich positiv auswirken.
Was tun bei Algen im Aquarium?
Zuerst sollte die Ursache des Algenwachstums gesucht und gefunden werden. Oftmals ist es ein Ungleichgewicht von Nährstoffen (zu viele oder zu wenige), eine zu hohe Wasserbelastung (Fischausscheidungen) oder nicht ausreichende Filterung. Zu den Nährstoffen gehört übrigens auch CO2, was über Düngeanlagen eingebracht werden kann. Oft entstehen Algen auch in Aquarien, die über zu wenig Pflanzenmasse verfügen. Vor allem schnellwachsende Aquariumpflanzen helfen dabei, überschüssige Nährstoffe aufzunehmen und so den Algen eine Grundlage zu entziehen.
Wenn du zu viele Algen in kurzer Zeit entdeckst, solltest du daher alle diese Parameter prüfen. Stimmen die Wasserwerte? Existiert ein Ungleichgewicht an Nährstoffen? Wachsen die Pflanzen normal oder weisen sie Mangelerscheinungen auf? Stimmt die Wasserqualität?
Verschiedene Algenarten haben oft auch leicht unterschiedliche Entstehungsgründe. Daher möchten wir nachfolgend auf die in Aquarien typischen Arten etwas genauer eingehen.
Überblick über die Algenarten
In der Natur gibt es unzählige verschiedene Algenarten. Einige davon treten auch regelmäßig im Aquarium auf. Sie können grob in 4 Gruppen eingeteilt werden. Grünalgen, Rotalgen, Braunalgen und Blaualgen. Die meisten davon sind jedoch absolut harmlos für die Aquariumbewohner. Nur mit der Gruppe der Blaualgen (Cyanobakterien) sollte nicht gespaßt werden.- Grünalgen (Fadenalgen, Punktalgen, Schwebealgen, Haaralgen): Grüne Fäden an Dekorationsgegenständen oder Pflanzen oder grüne Punkte auf Scheiben und Dekoration. Ursachen sind oft zu wenig CO2 oder Nährstoffe (Phosphat, Nitrat) im Wasser. Auch zu viele Nährstoffe können Grünalgen hervorrufen. Schnelle Abhilfe schafft vor allem mechanische Reinigung und Entfernung der sichtbaren Algen. Natürlich sollte auch das Nährstoffangebot verbessert werden. Das hinzusetzen von schnellwachsenden Aquariumpflanzen kann helfen, überschüssige Nährstoffe aufzunehmen. Verschiedene Algenfresser vertilgen die Grünalgen gerne.
- Rotalgen (Bartalgen, Pinselalgen): Bartalgen sind härtere, krause Strukturen. Sie werden bis 10 cm lang und ähneln grauen Barthaaren, daher der Name. Oft entstehen sie an Pflanzen und Oberflächen, die starker Strömung ausgesetzt sind. Ursachen können zu wenig CO2 oder zu hohe Ammoniumwerte sein. Die Entfernung kann gut mechanisch erfolgen. Allerdings solltest du auf jeden Fall die Wasserqualität prüfen und verbessern. Buschige Pinselalgen sind ebenfalls grau-grün (selten schwarz) und meistens an Blatträndern oder Deko zu finden. Neben zu wenig CO2 kann zu hoher Fischbesatz eine Ursache sein. Auch Nährstoffmangel (Eisen) und damit schlechtes Pflanzenwachstum oder große Wasserbelastung können Auslöser sein. Helfen kann Entfernen der betroffenen Blätter und 50% Wasserwechsel wöchentlich. Befallene Dekoration kann in Salzwasser abgekocht werden.
- Braunalgen (Kieselalgen): Diese Algenart bildet meist braune Beläge auf verschiedenen Oberflächen. Das Abwischen ist einfach. Zu wenig Licht oder unpassende Wasserwerte nach Neueinrichtung können Gründe für die Entstehung sein. Du kannst also die Beleuchtung verstärken, schnellwachsende Pflanzen einsetzen oder bei der Neueinrichtung die Einfahrphase abwarten. Nach ein paar Wochen lösen sich solche anfänglichen Algen oft einfach auf.
- Blaualgen (Schmieralgen): Blaualgen bilden schleimige Beläge auf Pflanzen, Bodengrund oder Deko. Meistens sind diese Beläge dunkelgrün oder schwarz-bläulich. Indikator für Nährstoffmangel, Nährstoffungleichgewicht oder schlechte Wasserqualität. Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern sogenannte Cyanobakterien. Hier hilft oft nur komplett Abdunklung (Dunkelkur) des Aquariums sowie gleichzeitiges Absaugen der Beläge und häufige Wasserwechsel. Durch die Dunkelkur können aber die Pflanzen massiv leiden.
Wenn sich Cyanobakterien oder Algen im Aquarium zu stark oder explosionsartig ausbreiten, spricht man von einer Algenblüte. Vor allem wenn sich Algen im freien Wasser befinden, muss dringend gehandelt werden.
Chemische Präparate - bitte darauf verzichten
Im Handel sind viele chemische Produkte zur Algenbekämpfung erhältlich. Wir raten dir jedoch davon ab, diese zu nutzen. Sie bekämpfen nur die Symptome aber nie die Ursache. Außerdem belasten sie unnötig das Wasser und deine Tiere im Becken. Wir empfehlen dir auf jeden Fall eine natürliche Art, um Algen im Aquarium zu beseitigen.
Algen im Aquarium natürlich bekämpfen
Großartige Algenfresser sind beispielsweise Rennschnecken, Apfelschnecken oder Stahlhelmschnecken. Bei den Garnelen ist vor allem die bekannte Amanogarnele zu nennen. Sie wird nicht umsonst auch "Algengarnele" genannt. Auch einige Fischarten sind dafür bekannt, gerne Algen zu fressen. Darunter Siamesische Rüsselbarben, Netzpinselalgenfresser, der Ohrgitterharnischwels (Otocinclus) oder auch der Rotstrichalgenfresser.Weiterhin gibt es natürlich auch einige 100% natürliche Präparate, die die Entstehung von Algen hemmen können. Dazu gehört unter anderem unser Diskusgold Humin BioPro, welches neben gesundheitlichen Vorteilen für Fische auch Pilze, Bakterien, Parasiten und Algen hemmt.
Besser als Algenbekämpfung: Algen vermeiden
Im besten Fall entstehen in deinem Aquarium natürlich gar nicht so viele Algen, dass du sie bekämpfen musst. Bitte bedenke aber, dass es sich bei einem Aquarium um ein kleines Ökosystem handelt. Kleine Mengen Algen und Aufwuchs gehören einfach dazu. Du musst also nicht alle Algen im Aquarium bekämpfen. Damit sie nicht Überhand nehmen, solltest du aber oben genannte Dinge beachten. So musst du erst gar nicht darüber nachdenken, wie du Algen im Aquarium bekämpfen kannst.